Christos Dimopoulos, Co-Präsident, Agribusiness, Bunge
Die UNO schätzt, dass die Weltbevölkerung bis 2050 auf fast 10 Milliarden Menschen anwachsen wird. Es ist deshalb die wichtigste Aufgabe aller Lebensmittelproduzenten, eine sichere Ernährungsversorgung für diese wachsende Weltbevölkerung zu gewährleisten.
Bunge spielt als weltweit führender Erzeuger und Verarbeiter von Ölsaat und Getreide und als Bindeglied zwischen Agrarunternehmen und Verbrauchern eine wichtige Rolle. Wir versorgen die Welt mit lebenswichtigen Nahrungsmitteln, Futtermitteln und Kraftstoffen.
In den letzten Jahren sind Versorgungsketten zu einer grossen Herausforderung geworden. Extreme Wetterbedingungen, Pandemien und geopolitische Ereignisse, insbesondere in wichtigen Erzeugerregionen, haben etablierte Handelsströme unterbrochen und übliche Versorgungskanäle verändert. Rohstoffhandelsunternehmen mussten rasch neue Vertriebs- und Logistikmöglichkeiten aufbauen.
Weizen ist eine der am häufigsten angebauten Getreidesorten der Welt. Täglich können sich dank Weizen Milliarden von Menschen ernähren. Traditionell wird ein grosser Teil des Weizens in der Ukraine, Europa, den USA, Kanada, Argentinien und Australien beschafft. Durch den Krieg in der Ukraine wurde die übliche Versorgungkette des Weizens plötzlich unterbrochen. Bunges globales Netzwerk und die über 200 Jahre Erfahrung haben uns ermöglicht, rasch zu reagieren und die Lieferketten anzupassen. Der vorgesehene Zusammenschluss mit Viterra sollte diese globalen Fähigkeiten noch weiter verstärken.
Die Gewährleistung einer sicheren und erschwinglichen Lebensmittelversorgung bedarf ebenfalls eines nachhaltigen Produktionssystems. Multilaterale Massnahmen sind gefragt, um die Versorgungskette auf Nachhaltigkeit zu trimmen. Entscheidend wird dabei sein, alle Etappen der Wertschöpfungskette CO2-arm zu gestalten, vom Ursprungs- zum Bestimmungsort, von der Produktion, über den Transport bis hin zum Vertrieb. Projekte für erneuerbare Energien und Kooperationen mit Landwirten sollten unterstützt werden, um regenerative Agrarpraktiken einzuführen und die Entwaldung zu bekämpfen.
Die Industrie muss sich auf freie und stabile Marktbedingungen abstützen können. Nur diese garantieren die nötige Flexibilität und Widerstandsfähigkeit des Marktes, um auf globale Störungen und Umwälzungen rasch reagieren zu können. Regierungen und Regulierungsbehörden spielen bei der Aufrechterhaltung der freien Marktwirtschaft und der Bekämpfung von Protektionismus eine entscheidende Rolle. Marktabschottung mag einem Land auf kurze Sicht helfen, doch Marktverzerrungen führen langfristig zur Gefährdung von wichtigen Angebots- und Nachfrage-Mechanismen.
Die Agrarhandelsindustrie ist stolz auf ihren Beitrag zur Versorgungssicherheit der Welt. Sie verpflichtet sich täglich, die Produktion verstärkt auf Nachhaltigkeit auszurichten. Rohstoffhandelsunternehmen wie Bunge werden weiterhin auf die gesamte Versorgungskette einwirken, vom Produzenten zum Endverbraucher, um eine sichere, zugängliche und nachhaltige Versorgung von Lebensmitteln, Futtermitteln und Kraftstoffen sicherzustellen.