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Daniele La Porta ist Global Head of Sustainability and ESG bei der Gerald Group

Seit über 60 Jahren sourct und liefert das Commodities Trading House Gerald Group Metalle an Industriekunden. Das Responsible Sourcing Framework der Gruppe ist an der OECD-Due-Diligence-Leitlinien für Mineral-Lieferketten sowie an anderen Industriestandards ausgerichtet, um maximale Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, wie der Responsible Minerals Initiative, der Aluminium Stewardship Initiative und der International Tin Supply Chain Initiative.

Die Einhaltung höherer Rückverfolgbarkeitsstandards schafft einen Wettbewerbsvorteil im Markt, da Downstream-Akteure zunehmend Nachweise für verantwortungsvolle Produktion verlangen. Beispielsweise lancierte 2023 die Global Battery Alliance den weltweit ersten ‚Battery Passport‘ für Elektrofahrzeuge (EV) als Proof of Concept, um einen globalen Nachhaltigkeitsstandard für EV-Batterien zu setzen, einschliesslich Rückverfolgbarkeit und Zirkularität – ein wichtiger Meilenstein für Batteriemineralien wie Kobalt, Mangan und Lithium.

Das ESG-Due-Diligence- und Freigabeprotokoll der Gerald Group stellt sicher, dass Lieferketten-Transparenz und -Integrität in allen Handelsaktivitäten verankert sind, was dem Unternehmen ermöglicht, Risiken besser zu identifizieren und zu managen. Die Gruppe screent 100% der neuen und zu erneuernden Accounts als Teil des KYC-Prozesses und sammelt Daten über die Responsible Sourcing-Praktiken jeder Gegenpartei, um die Übereinstimmung mit der OECD-Leitlinien zu bestätigen. Das Freigabeprotokoll verlangt die Identifizierung der einzelnen Minen, die die Schmelzwerke beliefern, was der Gerald Group ermöglicht, Risiken entlang der Wertschöpfungskette zu bewerten, anstatt nur Fragmente davon. Die Rückverfolgbarkeit in den Handelsströmen ist besonders kritisch für das Management von Wertschöpfungsketten aus CAHRA-Gebieten (Conflict-Affected and High-Risk Areas), insbesondere in Bezug auf Menschenrechte. Erst wenn das ESG-Screening abgeschlossen und die betreffende Entität freigegeben ist, kann das Geschäft weitergeführt werden.

Effektive Rückverfolgbarkeit setzt voraus, dass alle Akteure, Upstream und Downstream, gründliche Systeme aufrechterhalten und Informationen bei Bedarf an Gegenparteien kommunizieren. Der Einsatz von Technologien wie Blockchain, kombiniert mit Multi-Stakeholder-Initiativen, ermöglicht ein besseres Verständnis der End-to-End-Bewegung von Handelsströmen für mehr Transparenz und Verantwortlichkeit. Die Zusammenarbeit zwischen Branchenakteuren ist ebenfalls zentral für den Erfolg dieses Prozesses. Mit dem Wachstum globaler Bergbau- und Metallhandelsaktivitäten sind Best Practices in Nachhaltigkeit entscheidend für die Aufrechterhaltung gesunder Volkswirtschaften und Gesellschaften.

Verbesserte Rückverfolgbarkeit wird auch dem Markt für kohlenstoffarme Metalle helfen. Eine End-to-End-Sicht auf die Wertschöpfungskette wird eine genauere CO2-Bilanzierung unterstützen, um wirkliche kohlenstoffarme Materialien zu zertifizieren. Letztlich wird erhöhte Rückverfolgbarkeit die Bergbau- und Metallindustrie dazu anregen, CO2 Emissionen deutlich zu reduzieren und höhere ESG-Standards entlang der gesamten Wertschöpfungsketten aufrechtzuerhalten – ein Gewinn für alle.