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Olena Isaieva, Expert in Trading, Energy, and Resources & Andy Churr, Partner, Mining & Sustainability lead, Baringa Partners Switzerland

Kupfer und andere kritische Mineralien sind der Schlüssel für eine grüneren Zukunft. Stromnetze, Solarpanels, Windfarmen und Elektrofahrzeuge brauchen mehr kritische Mineralien als ihre mit fossiler Energie betriebenen Vorgänger.

Das gesamte Energienetz muss überholt und ausgebaut werden, damit die saubere Energie unsere Haushalte, Büros und Fahrzeuge erreicht. Der Bau dieses neuen Energiesystems erfordert Rohmaterialien wie Kupfer, Kobalt, Aluminium und Stahl.

Aufgrund der Netto-Null-Bestrebungen der Regierungen und der Konsumentenforderungen nachgrüneren Optionen wie Elektroautos, steigt die Nachfrage nach Kupfer und anderen kritischen Mineralien stetig. Laut der Internationalen Energieagentur wird sie sich bis 2030 verdoppeln und die Versorgung vor beträchtliche Herausforderungen stellen, welche die Energiewende gefährden könnten.

Unsere Forschungsergebnisse deuten aufgrund der Kupfermangellage auf ein jährliches Defizit von bis zu 1,5 Terawatt an erneuerbarer Energie hin. Allerdings bestehen ausreichende Reserven im Boden der heute aktiven Minen, um Kupfer für 28 Jahre, Lithium für 36 Jahre und Kobalt für 24 Jahre zu produzieren.

Der Engpass besteht in der Kapazität der Minen und Raffinerien, die kritischen Mineralien abzubauen und zu verarbeiten. Investitionen sind deshalb dringend nötig, um diesem Mangel abzuhelfen, doch werden diese durch Preisunsicherheiten und geopolitische Risiken gefährdet.

Heute konzentriert sich die Gewinnung kritischer Mineralien stark auf vier Länder mit sehr unterschiedlichen Risikoprofilen: Chile produziert 25% des weltweiten Kupfers, die Demokratische Republik Kongo 70% des Kobalts und Australien 47% des Lithiums. China kontrolliert seinerseits zwischen 42%-76% der weltweiten Verarbeitungskapazitäten für diese Mineralien.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist der technologische Fortschritt bei der Wiederverwertung, die sich in Zukunft negativ auf die Nachfrage und die Preise auswirken könnte. Das Volumen an wiederverwertetem Kupfer dürfte bis 2035 um das 1.5-fache steigen, was zu einem Angebotsüberhang und zu sinkenden Preisen führen könnte.

Eine Lösung für die Unternehmen besteht darin, vertikale Partnerschaften mit den Produzenten dieser Rohstoffe einzugehen und damit die Versorgung zu sichern und die benötigten Investitionen zu unterstützen.

Täglich unterzeichnen Schweizer Rohstoffhändler Versorgungsverträge und liefern Kupfer und kritische Mineralien an zahlreiche Kunden und Industrien. Durch den Abschluss von Verträgen mit verschiedenen Minen und Raffinerien können sie manche Risiken mildern. Ohne weitere Investitionen wird der Mangel dennoch fortbestehen.

Nur die Unterstützung durch Investoren kann die Abbau- und Verarbeitungsrate kritischer Mineralien steigern. Zielführende Investitionen sollten einigen der ärmsten Länder ebenfalls nützen. In diesen liegt ein Grossteil dieser kritischen Mineralien, die entscheidend sein werdenum die “Netto-Null” -Zielsetzung zeitgerecht zu erfüllen.